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Sonntag, 24. Mai 2015

Bücherreview #3: The Anatomy of Being





Als The Anatomy of Being bei mir ankam, war ich zunächst enttäuscht, als ich realisierte, wie unheimlich dünn jenes Buch ist - Aber na und?
Manchmal steckt in wenig mehr und in mehr weniger und dieses Buch bestätigt es allemal.

Die Gedichte sprachen mich alle auf verschiedene Weisen an, ich konnte mich mit den Themen identifizieren, und Shinji Moon schafft es, Momente, Gefühle in so einer grazilen und zarten Weise auf das Papier zu bringen, wie ich nur von träumen könnte.
Mir gefiel, wie das Buch in einzelne Kapitel aufgeteilt wurde, wie es zusammen hing, und wie Shinji Moon es schaffte, mich bei den Gedichten etwas fühlen zu lassen. Und dabei meine ich nicht die Wertschätzung oder das Wohlgefallen ihrer Gedichte, nein, sie fühlten sich irgendwie wie Erfahrungen, oder Erlebnisse an, die man gerade macht. Vielleicht auch Erinnerungen. Ich weiß es nicht.

Viel mehr habe ich gar nicht zu sagen, ich hänge noch einen Auszug aus meinem Lieblingsgedicht, Kintsugi, an. Für alle, die sich unter dem Begriff Kintsugi nichts vorstellen können, anschließend noch ein Bild.

We give up so easily on broken
toys, snapped piano legs, on each other and we make believe
that even our tongues are bulletproof,
              as if we are stronger than what these
                            fragile bones
                            can take.


Montag, 27. April 2015

Buchrezension #2 Inside Out And Back Again

Mich interessierte das Inside Out and Back Again total, da ich schon viel zu viele Romane über den zweiten Weltkrieg in Europa las, aber vorher noch nie etwas über den Vietnamkrieg. An sich bin ich kein Fan von der Thematik Krieg, schon gar nicht wenn es sich auf reale, vergangene oder noch schlimmer präsente Kriege bezieht, dennoch wollte ich gerne Inside Out and Back Again lesen.
Es handelt von einem Mädchen, das im Krieg aufwächst, seine Heimat verlassen muss, seinen Vater an den Krieg verliert, und lernen muss, was es heißt, ein Ausländer, ein Außenseiter zu sein.
Es war traurig, mit ihr diese Zeit durchzuleben, in der sie  in Amerika ankommt, und auf einmal die Zurückgebliebene, die Dumme ist, wo sie Zuhause noch tiefgründige Literatur las, zu den Schlauen gehörte.

Our lives
will twist and twist,
intermingling the old and the new
until it doesn't matter
which is which.

Ich lese unheimlich gern Romane/Non-Fiction in Versform, für welches Genre z.Bsp E. Hopkins bekannt ist, allerdings schafft sie es nicht, eine so dichte Atmosphäre aufzubauen, so wenig zu sagen und gleichzeitig auf der Metaebene so viel zu vermitteln.

Thanhai Lais Schreibstil ist überragend.Sie bringt den Text auf das Minimum hinunter, schmückt nicht viel aus, jedoch, statt Tatsachen einfach plump niederzuschreiben, impliziert sie sie in Bildern.

Hà ist eine wundervolle Protagonistin, sie ist authentisch und interessant, ich meine, in Erinnerung zu haben, dass sie auch auf der Autorin basierte. Ich mochte, wie sie alles hinterfragte, manchmal, wenn auch

nur im Stillen, gegen Bräuche und Regeln protestierte. 

Freitag, 20. Februar 2015

Bücherrezension #1 The Lover's Dictionary von David Levithan


The Lover's Dictionary schafft es, eine dicht-atmosphärisch wirkende Liebesgeschichtem mit nur wenigen Worten, mit wenigen Definitionen zu erzählen. An den Anfängen jeder "Kapitel" steht ein Wort, zumeist ein eher alltäglich nicht ganz so gebräuchliches, und darauf folgt, wie eine Assoziation, eine Szene aus der Geschichte eines Paares. Der Roman fühlt sich so authentisch und nah an, dass ich oft das Gefühl hatte, David Levithan würde aus seinem Leben berichten. Der Roman mag kurz sein, aber mindestens genauso ehrlich und schön. Steht nun auf meinem Favoritenregal.
masochist, n.
If there wasn't a word for it, would we realize our masochism as much?

Sonntag, 16. November 2014

xoxo #1 Fernweh

Fernweh
Wieso identifizeren wir uns so oft mit diesem Wort?
Warum sehnen wir uns nach dem Unbekannten, nach Distanz von der Regularität?
Warum wünschen wir uns an ferne Orte,
Wieso vermissen wir etwas, das wir nicht kennen?

Reisen ist eine wunderbare Sache, wenn auch paradox. Manchmal fühlt es sich für mich komisch an, einen fremden Ort zu besichtigen, dort zu wohnen, die Straße genauso wie die Einheimischen herunterlaufen, aber dennoch mein Zuhause weit weg zu haben. Irgendwie sehe ich nicht meine Stadt oder gar das Land, in dem ich Lebe als mein Heim an, ich empfinde mich als nichts spezifischeres als ein Erdbewohner.


Und trotzdem schwindet all das Unbehagen, wenn ich
zuhause, in meinem Zimmer, ankomme.Doch zurück zum Thema.
Ich bin mit meinen zarten Jahren relativ viel herumgekommen, ich bin zwar keineswegs eine Weltreisende und kam bis jetzt noch nicht einmal aus Europa hinaus, dafür habe innerhalb unseres Kontinentes schon eine Menge großer Städte gesehen, gefühlt.

Reisen ist eine interessante Erfahrung, die mir allerdings nicht immer gefällt. Ich persönlich bin einfach nicht der Mensch, der Spaß daran hat, alle relevanten Kirchen und Museen zu besichtigen, und dann das Gefühl hat, die Stadt verstanden zu haben.

Ich bin so ein Mensch, der sich gerne in ein Café in der Fußgängerzone setzt, die Menschen beobachtet, den Fluss der Stadt wahrnimmt und einfach das ganze Leben dort ein wenig einhaucht, es hautnah erlebt.

Ich habe gemerkt, dass die Erfahrung, die man mit einer Stadt sammelt, sehr viel damit zu tun hat, mit welchem Menschen man sie teilt.

Vor kurzem besuchte ich unsere Hauptstadt mit meiner besten Freundin. Als jemand, der keine Berlinjungfrau ist, war ich etwas voreingenommen, mein letzter Besuch war nicht schrecklich, aber ebenso nicht wunderschön.
Aber dieses Mal lernte ich mit ihr die Stadt von einer komplett anderen Seite kennen.
Es imponierte mir, den Musikern am Mauerpark zuzuhören, die interessant aussehenden Leute zu beobachten oder einfach nur über den wunderschönen Flohmarkt streifen.
Ich adorierte unseren Besuch im Garten des wiedergewonnen Mondes und den Qi Xian Nue Tee, den ich dort trank, mit seiner süßlich-warmen, holzigen Duftnote, ein bisschen wie ein frischer, blumiger Frühlingstag.
Ich fand es toll, den Kudamm herunterzulaufen, mit Securityguards vor Nobelgeschäften über ihre Arbeit sprechen, im KaDeWe durch das Chanelmodegeschäft laufen und mich so schrecklich fehl am Platz fühlen.
Mir gefiel es, dass an der Mauer, wo früher Hass, Angst und Trauer aufeinandertrafen, heute Menschen mit ihren Hunden spielen.
Ich genoss die Ubahnfahrten, mit Fremden Blickkontakt zu haben oder einfach nur telepathische Gespräche mit meiner besten Freundin über die gutaussehenden Kerle neben uns zu führen.
Es war schön, im Naturkundemusem die immens hohen Dinosauerierskelette zu sehen, und mich in meine Kindheit zurückversetzt zu fühlen, als es immer mein größter Traum war, mal in ein Dinomuseum zu gehen.
Es tat gut, nicht beurteilt zu werden, ein bisschen im Sog der Großtstadt unterzugehen.
Manchmal beängstigten mich Berlin und seine Bewohner auch, während eine Festnahme einer wohl geisteskranken Frau für die Berliner no big deal war, war ich selbst etwas  verunsichert.

Jedoch, um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen...
Ich habe oft das Gefühl, dass wir nicht Fernweh haben,
weil uns unser Zuhause langweilt oder wir daraus kurz entschwinden müssen.

Ich bin überzeugt, dass es wir selbst sind,
die uns langweilen und von denen wir Abstand nehmen wollen.
Deshalb verreisen wir, wir wollen einige Zeit
prätendieren, jemand anderes zu sein.
Wir versuchen kurzzeitig unser eigentliches Leben zu vergessen,
doch es wird uns sowieso einholen, sobald wir den Schlüssel
in das Schloss der Wohnungstür stecken, ohne hinzuschauen,
denn man ist diese Bewegung gewohnt.

Vielleicht bin auch nur ich es, die so fühlt.



Bis dann, Berlin.

Freitag, 3. Oktober 2014

Ahoj!


Also, wie soll ich nur anfangen? Fragen wir uns das nicht alle an irgendeiner Stelle?

Worum geht's hier eigentlich? (Vor allem) um Bücher, vielleicht verliere ich auch hin und wieder ein Wort über bewegte Bilder..Filme...Buchverfilmungen! Oder Serien..und...Buchverserieungen? Naja..Ansonsten beschäftige ich mich auch mit diversen Themen aus derm alltäglichen Leben, aber du wirst schon sowieso selbst sehen.

Warum mag ich Bücher so sehr?

Die Antwort ist die übliche: Man lernt andere Welten kennen, andere Blickwinkel offenbaren sich, man kann in den Geschichten versinken und sich für kurze Zeit in ihnen verlieren. Man lässt sich inspirieren zu eigenen Kreationen.
Und unsere Bücherregale sind eigene Bibliotheken mit den Worten, mit denen wir uns identifizieren, die uns etwas bedeuten oder zumindest gefallen, weshalb ich auch so gerne in fremden Zimmern einen Blick auf jene Regale werfe.

Viel mehr habe ich nicht zu sagen. Bis dann! 

 
xoxo,
nimsay